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Alpine Mineralien

                      

Alpine Mineralien stammen aus alpinen Zerrklüften.

Diese Hohlräume sind bei der Faltung der Alpen durch tektonische Dehnungen entstanden. Die sogenannten "Klüfte" verlaufen meist senkrecht zur Gesteinsschieferung. Ihre Größe kann sehr variieren und von wenigen Zentimetern bis zu mehreren Metern reichen. In diesen Hohlräumen konnten sich alpine Kluftmineralien bilden.

Nach der Entstehung der Hohlräume wurden diese mit einer heißen, wässrigen Lösung gefüllt. Durch Freisetzen und Aufheizen dieser Lösungen wurden aus dem jeweiligen Nebengestein noch andere Elemente heraus gelöst. Ein Anzeichen einer alpinen Zerrkluft ist daher eine sogenannte „Auslaugungszone" am Rand des Hohlraums. Das angrenzende Nebengestein wirkt porös und „zerfressen“.

Bei Abfall von Druck und Temperatur setzte die Kristallisation der wässrigen Lösung ein.  Das geschah bei Temperaturen zwischen  600 und 100 Grad Celsius und  einem Druck von etwa sechs Kilobar .

Die Mineralbildung dieser Zerrklüfte entstand in den Alpen vor etwa  15 bis 20 Millionen  Jahren.

In allen alpinen Klüften treten unabhängig vom Nebengestein die Minerale Adular, Albit, Calcit, Chlorit und Quarz (in Form von Bergkristall) auf.

Rund 80 % der Kluftminerale bestehen aus Quarz, Feldspäten und Karbonaten wie Calcit. Sie sind bei Temperaturen zwischen 600 und 400 Grad Celsius entstanden.

In Klüften des Zentralgneises finden sich als zusätzliche charakteristische Minerale Apatit, Fluorit, Hämatit, Monazit, Muskowit, TiO2-Minerale, Titanit und Zeolithe.

In Klüften im Bereich von tonalitischem Gestein und in Amphiboliten treten die Minerale Aktinolith, Epidot, Phrenit, Scheelit, Titanit und Zeolithe auf.

In Schiefergneisen und Glimmerschiefern finden sich Beryliumminerale, Biotit, Monazit, Scheelit und TiO2-Minerale.

In Kalksilikaten und ultramafischen Gesteinen ist mit Epidot, Diopsid und Granat zu rechnen. Karbonatgesteine bringen neben Calcit und Quarz vorwiegend Dolomit und Eisenkarbonate hervor.

Beryll tritt in einigen alpinen Klüften als Mineral, das als erstes aus einer Lösung auskristallisiert, auf, da es bei hohen Temperaturen gebildet wird.

 

 

Neben Zerrklüften existieren auch Kluftrisse und Kluftspalten. Im Unterschied zu ersteren – hier haben sich die beiden Gesteinskörper auseinander bewegt – entstanden Kluftrisse und Kluftspalten auch durch laterale (seitliche) Gegeneinanderverschiebung

 

Quellen

www.fossilien.de

 

Karl Krainer, Die Geologie der Hohen Tauern, Hrsg. Nationalparkfonds der Länder Kärnten, Salzburg und Tirol, Universitätsverlag Carinthia, 1994

 

Wikipedia

 

 

Amethystszepter  Osttirol
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